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KK-RABATTVERTRÄGE
Berlin - Am Montag soll es losgehen, doch mit der Vorgabe, bei mehreren Rabattpartnern eine Reihenfolge zu beachten, hat das BKK-Gemeinschaftsunternehmen Spectrum K Apotheker und Hersteller auf die Barrikaden getrieben. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) stellte klar, dass die Apotheken nur an den Rahmenvertrag gebunden sind, die Generikahersteller finden deutlichere Worte. Bei Spectrum K ist man bemüht, die Wogen zu glätten - bleibt aber bei der Vorgabe.
Bieter 1 zuerst: Spectrum K bleibt bei der Rangfolge der Rabattpartner. Foto: APOTHEKE ADHOC
„Der Rabattvertrag muss erfüllt werden. Bei mehreren Anbietern können
die Apotheken aber auswählen", sagte ein DAV-Sprecher gegenüber
APOTHEKE ADHOC. So sehe es der Rahmenvertrag vor.
Der bayerische Apothekerverband (BAV) hatte seine Mitglieder bereits
schriftlich informiert: Die Apotheken seien nicht an die festgelegte
Rangfolge der Rabattverträge gebunden und könnten unter mehreren
Rabattpartnern frei wählen. „Von dieser Regelung kann nicht mittels
sonstiger vertraglicher Vereinbarung abgewichen werden, insbesondere
nicht ohne Einbindung der Apotheken. Dies lässt sich auch nicht mit dem
Wirtschaftlichkeitsgebot begründen", so der BAV.
Der Branchenverbands Pro Generika wirft Spectrum K
„Taschenspielertricks" vor: „Es ist unredlich, den eigenen Versicherten
einerseits aus Marketinggründen vorzugaukeln, sie hätten mehr
Wahlmöglichkeiten als AOK-Patienten, andererseits eben dieses Wahlrecht
hinter dem Rücken der Versicherten aber wieder einzukassieren", sagte
Geschäftsführer Peter Schmidt. Trotz Auswahlmöglichkeit gebe es für die
Versicherten der zusammengeschlossenen Kassen in Wirklichkeit immer nur
ein Arzneimittel: „nämlich das Billigste", monierte Schmidt.
Spectrum K-Sprecher Thomas Isenberg verteidigte die Vorgabe gegenüber
APOTHEKE ADHOC: „Der Apotheker muss bei der Abgabe abwägen und die
Auswahl nach pharmakologischen Aspekten, der Verfügbarkeit und der
Wirtschaftlichkeit treffen. Bei mehreren Optionen sollte er die
Reihenfolge beachten", so Isenberg. Unterstützung von der Software gebe
es dabei aber nicht, räumte er ein.
Die jetzt verschickte Liste mit der Reihenfolge der Rabattpartner sei
eine „Arbeitshilfe" für die Apotheken. „Wir unterstützen Apotheker und
Versicherte in ihren Wahlmöglichkeiten. Statt Informationen
vorzuenthalten oder zu verschleiern, wie Lobbyverbände à la Pro
Generika offensichtlich wollen, schaffen wir Transparenz und fördern
eine hochwertige Medikamentenversorgung", so Isenberg. Apotheker und
Patienten könnten das insgesamt geeignetste Präparat auswählen.
(apotheke adhoc) Alexander Müller, Freitag, 26. Februar 2010, 14:08 Uhr
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