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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Berlin/Davos - Patienten mit
Epilepsie sollten genau das Präparat erhalten, dass der Arzt für sie
vorgesehen hat. Die Umstellung auf ein anderes Arzneimittel mit dem
gleichen Wirkstoff und der gleichen Dosierung kann problematisch sein.
Einer der Gründe dafür ist, dass verschiedene Präparate durch
unterschiedliche Hilfsstoffe in ihrer Wirkung verzögert (retardiert)
sind. Das führt dazu, dass die Wirkung unterschiedlich schnell einsetzt
oder nicht gleich lang anhält. Auch die Wechselwirkungen mit
Nahrungsbestandteilen können sich unterscheiden.
„Die Umstellung auf ein anderes retardiertes Präparat kann zu Anfällen
führen. Ob es sich um ein Originalpräparat oder ein Generikum handelt,
ist nicht entscheidend. Wichtig ist, bei einem gut eingestellten
Epileptiker nicht mutwillig zwischen verschiedenen Präparaten zu
wechseln", sagte Prof. Dr. Werner Weitschies von der Universität
Greifswald bei der Pharmacon, einer internationalen Fortbildungswoche
der Bundesapothekerkammer. Erleidet ein seit langem anfallsfreier
Epileptiker durch einen Präparatewechsel einen Anfall, kann das
schwerwiegende Folgen wie den Entzug des Führerscheins haben. Deshalb
können sich Apotheker über die Rabattverträge hinweg setzen und im
Einzelfall pharmazeutische Bedenken anmelden. Im Schulterschluss mit
dem Arzt kann der Apotheker so dafür sorgen, dass der Patient
unabhängig vom gerade aktuellen Rabattvertrag kontinuierlich das
gleiche Medikament bekommt.
Die Umsetzung der Rabattverträge ist für Apotheker sehr aufwändig. Denn
nicht jeder Austausch, der durch die Rabattverträge verlangt wird, ist
aus pharmazeutischer Sicht unproblematisch. Je komplexer die
Anforderungen an die Arzneiform, desto fraglicher ist die
Austauschbarkeit. Bei der Abgabe problematischer Arzneimittel wie
Antiepileptika kann der Apotheker seine Bedenken äußern und sich so
über den Rabattvertrag hinweg setzen. Erika Fink, Präsidentin der
Bundesapothekerkammer: „Die Patienten können sich auf die
pharmazeutische Kompetenz des Apothekers verlassen."
Diese Pressemitteilung und weitere Informationen stehen unter http://www.abda.de
Kontakt
Dr. Ursula Sellerberg
Stellv. Pressesprecherin
Tel.: 030 40004-134
Fax: 030 40004-133
E-Mail: u.sellerberg@abda.aponet.de
http://www.abda.de
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