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Sehr geehrte Apothekerin, sehr geehrter Apotheker,
hier ist der vollständige Text für Sie:
Offener Brief an die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Eva Kühne-Hörmann
Hamburg - Der Mangel an
approbiertem Personal in den öffentlichen Apotheken ist zumindest in
Fachkreisen hinlänglich bekannt - und mit Blick auf den zunehmenden
Beratungsbedarf durch die alternde Bevölkerung und wachsenden Aufwand
durch die Rabattverträge ohnehin bedenklich. Nun wird er durch Sparpläne
für die hessischen Hochschulen und insbesondere für die größte
bundesdeutsche pharmazeutische Fakultät in Marburg (800 von insgesamt
rund 13.000 Pharmaziestudierenden) weiter verschärft.
Die hessische Landesregierung setzt aus Sicht der Studierenden ihre
finanziellen Schwerpunkte auf Forschung und Elite-Universitäten, während
für die Lehre in den übrigen Hochschulen drastisch weniger Geld zur
Verfügung stehen soll.
Am Beispiel der Marburger Pharmazeuten heißt das: Durch das
Einsparvolumen von 600.000 Euro, das 50 Prozent der Mittel für die nicht
fest angestellten Mitarbeiter und Doktoranden entspricht, würden sich
diese Stellen von derzeit 47 auf 22 reduzieren, so Johannes Hamers,
Mitglied des Fachbereichsrates Pharmazie.
Die Universität Marburg ist von den Sparplänen besonders hart betroffen,
weil sie ohnehin ein Haushaltsdefizit von 6 Millionen Euro habe.
Betrachtet man die wachsende Zahl älterer und alter, multimorbider
Patienten und den Wunsch nach mehr pharmazeutischer Betreuung und
Versorgungsmanagement durch die öffentlichen Apotheken, dann wird
deutlich: Die Pläne der hessischen Wissenschaftsministerin Eva
Kühne-Hörmann (CDU) für den neuen Hochschulpakt zwischen dem Land und
den hessischen Hochschulen werden die Probleme verschärfen,
qualifizierten approbierten Nachwuchs zu finden. ADEXA unterstützt
deshalb die Pharmaziestudierenden in Hessen bei ihrem Protest.
Offener Brief an die
Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst Eva Kühne-Hörmann
Sehr geehrte Frau Staatsministerin,
mit großer Sorge hat die Apothekengewerkschaft ADEXA die Sparpläne der
hessischen Landesregierung für den Hochschulbereich im Rahmen des neuen
Hochschulpaktes für die Jahre 2011 bis 2015 zu Kenntnis genommen. Als
tarif- und berufspolitische Interessenvertretung der angestellten
ApothekerInnen und Pharmaziestudierenden unterstützen wir den Protest
der hessischen Pharmaziestudierenden gegen die Einsparungen im Etat der
Fakultäten, die einen drastischen Abbau der Stellen für freie
Mitarbeiter und Doktoranden bedeutet.
Die öffentlichen Apotheken haben den Auftrag zur sicheren
flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung im Arzneimittelbereich.
Schon jetzt herrscht in vielen Regionen ein starker Mangel an
Apothekerinnen und Apothekern - dies werden Ihnen auch die
Landesapothekerkammern und -verbände und ihre Dachorganisation ABDA
bestätigen. Gegenläufig wird sich aber der Bedarf an qualifizierter
Beratung durch die alternde Bevölkerung künftig weiter erhöhen:
Stichwort pharmazeutische Betreuung/ Versorgungsmanagement der älteren,
überwiegend multimorbiden PatientInnen. Eine Verschlechterung der
Studienbedingungen würde die Nachwuchsprobleme für die öffentlichen
Apotheken weiter verschärfen - und damit die Versorgung der Patienten
gefährden!
Wir appellieren daher - auch im Namen der hessischen
Pharmaziestudierenden - an Sie, bei der Finanzierung der hessischen
Hochschulen die Landesmittel für die pharmazeutischen Fakultäten nicht
zu kürzen und die Rahmenbedingungen für die Lehre insbesondere an
denjenigen Hochschulen nicht zu reduzieren, die nicht zu den
Exzellenz-Standorten gehören.
Mit freundlichen Grüßen
Barbara Neusetzer und Tanja Kratt
ADEXA, Vorstand
Necdet Kalipcioglu
ADEXA, Landesvorstand Hessen
Diese Pressemitteilung und weitere Informationen finden Sie unter http://www.adexa-online.de
ADEXA - Die Apothekengewerkschaft
Rostocker Str. 72
20099 Hamburg
Kontakt:
Tanja Kratt
ADEXA, Zweite Vorsitzende
Tel./Fax 0 43 28/72 26 30
tarife@adexa-online.de
http://www.adexa-online.de
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