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Die angebliche Zwölflingsschwangerschaft, über die tunesische Medien berichten, hält der Direktor der Klinik für Geburtsmedizin an der Berliner Charité, Joachim Dudenhausen, für sehr unwahrscheinlich. "Zwölflinge im neunten Monat - das fände ich schon sehr bemerkenswert", sagt der Mediziner. Eine Frau, die in einem Krankenhaus in Gafsa südlich von Tunis liegen soll, ist angeblich mit Zwölflingen schwanger und soll die Kinder auf natürliche Weise zur Welt bringen.
Eine normale Geburt sei in einem solchen Fall aber nicht möglich, betonte Dudenhausen. "Diese Kinder werden nicht so einer nach dem anderen bei der normalen Geburt geboren werden können, weil die sich gegenseitig behindern. Das wird man schon mit einem Kaiserschnitt veranstalten müssen. Und dann braucht man - und das ist der große Aufwand - zwölf Kinderärzte und die Truppe, die dazu gehört. (...). Da hätte auch eine große Klinik in der industrialisierten Welt große Probleme, das zu organisieren. Ich kann nur sagen, dass ich Kliniken gesehen habe in Tunesien, die dazu nicht ausgerüstet sind."
An der Charité waren im vergangenen Jahr Sechslinge geboren worden: Die vier Mädchen und zwei Jungen waren am 16. Oktober nach 27 Schwangerschaftswochen zur Welt gekommen. Die Winzlinge wogen nur zwischen 800 und 900 Gramm. Es war die erste Sechslingsgeburt in Deutschland seit 20 Jahren. Bei einem normalen Verlauf der Schwangerschaft hätten sie - sicher nicht zu sechst - erst am 17. Januar das Licht der Welt erblickt. Die Wahrscheinlichkeit für eine Sechslingsgeburt liegt bei 1:4,4 Milliarden und ist damit wesentlich geringer als die Chance auf einen Sechser im Lotto. Die meisten Geburten mit mehr als zwei Kindern sind heute die Folge von Hormonbehandlungen. So war es auch bei der Mutter der Sechslinge. dpa/ApoRisk
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